Mountain Running

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Trail Richtung Meilerhütte (2374m)

Dienstag, 22. Juli 2014

Besuch beim Sportorthopäden / Update

Heute früh war ich in der Orthopädengemeinschaft  Amberg-Sulzbach um mein Bein von Herrn Dr. Amon untersuchen zu lassen. Dabei stellte sich heraus, dass die komplette rechte Seite von Rücken bis Oberschenkel blockiert und verspannt ist. Durch das viele Bergab im Trainingslager haben sich die Verspannungen noch verstärkt. Jetzt macht es sich also bemerkbar, dass ich letzten Winter aufgrund fehlenden Schnees nur zweimal beim Langlaufen war...Geeignete Übungen und Behandlungen beim Physiotherapeuten sollten eine Mobilisierung und Entspannung möglich machen. Über die Diagnose bin ich doch erleichtert, weil es hätte ja was schwerwiegenderes mit Entzündungen etc. auch sein können.

Update:
Rund 10 Tage nach dem Karwendel Berglauf kann ich leider immer noch nicht laufen. Stattdessen stehen Physiotermine, Radfahren und ein wenig Schwimmen auf dem Programm.

Eine Teilnahme beim Tegelberglauf kommt für mich leider zu früh.

Sonntag, 20. Juli 2014

Karwendel Berglauf 2014

Beim diesjährigen Karwendelberglauf veranstaltete Kurt König mit seinem Team erneut einen grandiosen Berglaufwettkampf, ja ein Event! Der Karwendel Berglauf zählt sicher mit zu den Top Adressen im europäischen Berglaufsport. Die neue Streckenführung mit Ziel auf der Nördlichen Linderspitze 2.372 m macht den ohnehin schwersten Berglauf Deutschlands nochmals spektakulärer.
Mein Karwendellaufbericht ist heuer ein etwas anderer Wettkampfbericht - ein besserer Titel - der Karwendelberglauf 2014 und ich:
Nach dem Seiseralm-Trainigslager vergangene Woche war eigentlich geplant, dass ich montags heimfahre, um mich für den Karwendelberglauf regenerieren zu können. Leider brachte ich Muskelprobleme an der Innenseite des Oberschenkels mit nach Hause und konnte die letzten beiden Tage in Südtirol nur noch beschränkt bergab und flach laufen. Mein rechter Oberschenkel war zu, der Rücken das viele bergab nicht unbedingt gewohnt und aufgrund des fehlenden Langlauftrainings im Winter weniger stabil. Trotz zweier Physiotermine, Whirpool, Selbstmassage, Dehnen gab es wenig Besserung.
Nach knapp vierstündiger Anreise freitags (ewig Stau) fiel das Lockerungsläufchen aus (war eh besser) und es ging gleich zum Abendessen zusammen mit Kurt König, John Mooney, Gerd Frick etc. Am nächsten Morgen machte ich dann vorm Frühstück meinen Lockerungslauf, Beschleunigungen unter 3:40min spürte ich leider im Oberschenkel und es ging entsprechend pessimistisch zum Frühstück. Kurt König informierte das Starterfeld hervorragend über die bevorstehenden Strapazen, der Obere Markt in Mittenwald war von den Bergläufern  und den Sponsorenzelten von Sziols und Dynafit belagert. Die meisten  versuchten sich im Schatten der Häuser aufzuhalten. Ich verzog mich etwas in eine Seitengasse und machte einige Berganläufe im Schatten - die allerdings nicht wirklich vielversprechend ausfielen. Am Start reihte ich mich gleich mal in Reihe 3 ein, doch mit dem Startschuss war ich focussiert und war im Verfolgerfeld der Afrikaner neben Stefan Paternoster unterwegs, der feststellte dass in unserer Gruppe auch die erste Frau lief - ich glaub die Kenianerin. An der Talstation der Karwendelbahn vorbei, dachte ich mir okay, es geht eigentlich, schließlich hab ich zu dem Zeitpunkt nur ein leichtes Zwicken gespürt. Das steile Asphaltstück, in dem es sehr heiß war, ging wirklich gut, die Afrikaner vor uns, Stefan und der Schotte Simpson neben mir in der Verfolgung. Dann mit Sehnsucht die erste Verpflegungsstation erreicht. Auf der Forststraße zogen Stefan und Robbie Simpson etwas davon, dafür fiel ein Kenianer zurück, den ich auch bald einholte. Da dachte ich mir schon, wie letztes Jahr, damals war es fast genauso. Als ich dann auf der Schotterstraße mit dem rechten Schuh nach hinten durchgerutscht bin, verspürte ich leider einen Stich im Bereich Hüftbeuger, wodurch folglich jeder Kniehub schmerzte. Im weiteren Verlauf zur Dammkarhütte waren viele Steinstufen und Wurzelhöhensprünge zu überwinden, was Gift für das Bein war. Bereits beim Einstieg in den Dammkarhüttenaufstieg entfernte ich meine Startnummer. Einige Läufer passierten mich, motivierten mich, mitzulaufen, aber es ging nicht. Schon überraschend bald kam mit der Österreicherin Sabine Reiner die erste Frau, der ich entsprechende Motivation auf die weitere Strecke mit gab, 50-60 m hinter ihr die Kenianerin, aber schon deutlich angeschlagener. Nach der Dammkarhütte überholte mich der Altmeister und österr. Berglauftrainer Helmut Schmuck, dem ich mich ein Stück anschloss. Leider vergrößerte jedes Zurückrutschen im Geröll den Schmerz. Auf Höhe der Bergwachthütte stand mein Vater, bei dem ich erstmal eine Pause einlegte und mir eine Flasche Wasser geben ließ. Nach einer kurzen Besprechung der Lage wanderte ich weiter hoch und feuerte die Läufer an, die mich überholten, und sich meist auch erkundigten, was los ist. An dieser Stelle möchte ich mich für die Aufmunterungen und Besserungswünsche bedanken! Ein besonderes Anliegen für mich war es, die derzeit wohl stärkste deutsche Bergläuferin Melanie Noll entsprechend anzufeuern und zu motivieren. Ihr erster Karwendeleinsatz schaute richtig gut aus! Meine weitere Wanderung führte mich an der Film-Drohne des ZDF vorbei, die auch sofort in die Luft stieg und über mir kreiste. Naja ich versuchte nochmal kurzzeitig ein wenig zu joggen. Auf jeden Fall ein interessantes Gerät, das in dem Bergkessel auch ordentlich Geräusche produzierte :).  Endlich am Tunneleingang angekommen, erkundigte ich mich bei Bekannten über den Rennausgang und erzählte meinen Rennverlauf. Vorbeilaufende Teilnehmer feuerten wir an, manche wollten mir schon gratulieren und meinten dass ich schon vom Ziel zurück bin. Nein, bis zum Ziel bin ich diesmal gar nicht gekommen...
Nach dem Tunnel bog ich ins Bergrestaurant ein, brauchte eine kurze Zeit für mich und beglückwünschte dann die erfolgreichen Teilnehmer/innen. Natürlich war ich innerlich traurig und enttäuscht, die Hoffnung starb zuletzt. Allerdings war die Option Ausstieg im Vorfeld eine Alternative. Gesundheit geht vor. Und wäre es nicht Kurt Königs Karwendelberglauf gewesen, wäre ich auch nicht gelaufen.
Ich habe mich mit allen Finishern gefreut, auch über das Kaiserwetter und über die hervorragende Organisation dieses Laufs. Allen Siegern nochmals herzlichen Glückwunsch! Hoffentlich kann ich 2015 auch wieder vorne mitkämpfen. Das Erlebnis beim Karwendellauf 2013 mit Rang 2 war einzigartig.
 
Schön war es, endlich auch mal die beiden Chefinnen von Sziols Optic Fashion, Beate Gabelt und Anja Mahlmeister,  persönlich kennenzulernen. Gut ich hätte mir dazu zwar ein entsprechend erfolgreiches Wettkampfergebnis gewünscht... - dann eben das nächste Mal! Auf alle Fälle ist die X-Kross die ultimative Sportbrille - genauso wie der Karwendelberglauf der ultimative Berglauf ist!
 
Im Nachhinein ist es ein komisches Gefühl, so ein DNF. Eigentlich das erste Mal in 25 Jahren Laufsport. Einmal erreichte ich als Schüler das Ziel nicht, weil ich schneller als der Streckenposten war und falsch abbog und einmal wurde ein Bahnstart vorverlegt und ich war zum Zeitpunkt des Starts am stillen Örtchen - bis der Startschuss fiel. War damals auch lustig. 
 
Einerseits hab ich an diesem Wochenende durch die ganze Geschichte einen Wettkampf auf eine andere - auch durchaus interessante - Art und Weise miterlebt, andererseits kann ein Rennausstieg auch mentale Folgen haben - da meine Verletzung aber die Ursache war, denke ich weniger.
 
Heute Abend zu Hause habe ich mir schon eine neue Marschroute zurecht gelegt - natürlich muss ich abwarten was der Sportorthopäde spricht und was die Konsequenzen daraus sind - aber wie so oft bei Rückschlägen, werde ich an mir arbeiten und stärker zurückkommen. Drückt mir die Daumen!
      

Freitag, 11. Juli 2014

Berglauftrainingslager Seiseralm

Hier ein paar Eindrücke vom Berglauftraining auf der Seiser Alm. Täglich werden drei Einheiten absolviert, ein Morgenlauf vor dem Frühstück, eine Technikeinheit mittags und die Haupteinheit nachmittags.




 



 

Montag, 7. Juli 2014

Nebelhorn Berglauf 2014

Beim gestrigen Nebelhornberglauf konnte ich leider nicht an meine Osterfelder-Leistung anknüpfen. Auch meine Vorjahresleistung konnte ich trotz besserer Bedingungen (etwas weniger warm; keine ca. 1km mit sulzigen Schnee; vgl. Fotos) bei weitem nicht erreichen. Woran es lag weiß ich nicht wirklich. Es gibt eben auch einfach mal schlechtere Tage. Immerhin konnte ich Rang 3 nach Hause laufen, lag ich doch zwischenzeitlich schon auf Rang 4, eigentlich Rang 5, aber dazu der Reihe nach.

Am späteren Samstag Nachmittag fuhr ich nach Bad Hindelang zu meinen Lauffreunden Annett und Manfred Berktold, bei denen ich nächtigen durfte. An dieser Stelle nochmals vielen Dank! Nach meiner Ankunft machte ich noch einen kurzen Lockerungslauf, ein paar Steigerungen, Dehnarbeit. Nach dem Abendessen und der ersten Halbzeit beim WM Spiel Niederlande-Costa Rica ging es auch schon ins Bett, schließlich warteten am nächsten Morgen 10,5km und 1405 hm.

Die Tage zwischen Osterfelder und Nebelhorn hab ich nicht zu viel trainiert, aber eigentlich auch nicht zu wenig. Dennoch hatte ich im Vorfeld schon einen gewissen Respekt, schließlich war sehr gute Konkurrenz gemeldet, ich machte mir selbst Druck und der Berg wurde mental immer steiler und der Respekt größer. Da der Lauf gleichzeitig ein Qualilauf für die deutschen Bergläufer war, starteten mit Stefan Hubert, dem derzeit wohl stärksten deutschen Bergläufer, und Benedikt Hoffmann (3. DM 2013, 12. EM 2013) zwei nationale Größen, dazu der Vorjahreszweite und -vierte, sowie u. a. Johannes Rydzek, der mit dem Team bei der Nordischen Kombination die Olympiasilbermedaille gewann. Zudem war mit dem Eriträer Youssief Tekle der Junioren Berglaufweltmeister von 2010 gemeldet.

Nach dem Start um 9:15 Uhr am Marktplatz von Oberstdorf setzten sich gleich Tekle und mit etwas Abstand Stefan Hubert ein paar Meter vom Feld ab. Ich führte eine mehrköpfige Gruppe als Verfolgergruppe an und versuchte den Rückstand auf Stefan Hubert gering zu halten. Das klappte anfangs auch gut, meine Gruppe wurde dezimiert, u. a. fiel der Vorjahreszweite Florian Notz bald zurück. Schließlich waren wir eine Vierergruppe bestehend aus Benedikt Hofmann, Joseph Katib, Philipp Marschall (letztes Jahr 4.) und mir. Die Station Seealpe passierte ich im Vergleich zum Vorjahr rund eine Minute langsamer. Im folgenden flacheren Abschnitt verabschiedete sich Joseph Katib nach hinten, Benedikt Hofmann übernahm die Initiative und wir liefen gemeinsam in die erste steile Rampe. Leider passte es bei mir an diesem Tag nicht, saft- und kraftlos und ohne Willensstärke, so dass ich mich nach hinten orientieren musste. Tekle, Stefan und Benedikt vergrößerten ihren Vorsprung, ich wurde dagegen von Philipp eingeholt, konnte mich aber hinten reinhängen und ihn bald wieder überholen. Dennoch fand ich nie ins Rennen, eigentlich ähnlich wie beim Stoißeralm Berglauf, nur dass damals noch eine recht passable Zeit herauskam. Die Station Höfatsblick passierte ich über zwei Minuten langsamer als im Vorjahr! Da denkt man sich dann schon scheiße, scheiße.

Plötzlich kam mir der Eriträer entgegen und klatschte. Ich dachte mir, na bravo der kommt schon wieder runter! Nach einem Blick auf meine Uhr sah ich aber 58min, neee das kann nicht sein dass der schon oben war - er stieg aus. Bald feuerten mich Zuschauer an, die mir zuriefen dass ich Dritter bin. Immerhin Stockerlplatz!
 
 
Es ging zwar nichts mehr,  mausetot, aber von hinten drohte auch keine Gefahr mehr. Berglaufbundestrainer Wilfried Raatz pushte mich nochmal mit seinen Anfeuerungen, so dass ich nach 65:03 min das Ziel erreichte. Fast schon mit einer entschuldigenden Handbewegung überquerte ich die Ziellinie, 2:16min langsamer als im Vorjahr. Das ist schon ein Brocken.
 
 
 
Da bin ich das obere Stück dann maximal so "langsam" gelaufen wie im Vorjahr, als über ein Kilometer mit sulzigen Schnee bedeckt war und der Lauf zu einer einzige Rutschpartie wurde.
 
2014
2013
Natürlich bin ich enttäuscht und auch ein wenig ratlos gewesen und betrieb gleich Ursachenforschung, aber eher ergebnislos. Der Blick ist nach vorne gerichtet. Immerhin konnte ich meinen dritten Rang (nach dem der Eriträer ausstieg) verteidigen. Die 61:32 von Stefan Hubert und Benedikt Hoffmanns 62:19 min sind sehr starke Leistungen, dazu meine Gratulation!  
Vierter wurde Philipp Marschall, der heuer 2:07 min schneller lief als im Vorjahr.
 
Nach der Siegerehrung, bei der ich mir einen deftigen Sonnenbrand auf den Oberschenkeln holte, ging es Richtung Südtirol auf die Seiser Alm, wo ich die kommenden acht Tage mit einer Gruppe des deutschen Berglaufkaders trainiere. Am heutigen Montag gab es morgens ein 45minütiges Morgenläufchen und nachmittags eine MTB-Tour zusammen mit Hubi. Nebelhorn ist abgehakt.

Heute auf der Seiser Alm