Mountain Running

Mountain Running
Trail Richtung Meilerhütte (2374m)

Freitag, 30. August 2013

Hochgratberglauf - Vorbericht

Und schon ist die Wettkampfpause wieder vorbei. Am kommenden Sonntag findet in Oberstaufen der Hochgratberglauf statt, der auch zum Salomon Cup zählt. Mit seinen 6 km und 850 hm zählt er eher zu den kurzen und knackigen Bergläufen. Bisher bin ich mit dem Berg noch nicht so zurecht gekommen, vor paar Jahren bei der Bayerischen mal Dritter und vor zwei Jahren auch nur kraftloser Gesamtdritter, kurz bevor ich die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber bekam und eine längere Sportpause einlegen musste. Seit meinem letzten Wettkampf beim Tegelberg ist viel passiert - gutes, hartes Training, viel Arbeit und allerhand neue Erfahrung. Am Sonntag also steh ich wieder an der Startlinie und bin neugierig, wie es läuft.
 
(c) K. Schoenberger
 

Samstag, 17. August 2013

Auf den Cerchov

Als letzte Ausflugstour suchte ich mir heute eine Runde im deutsch-tschechischen Grenzgürtel aus. Ziel war der Cerchov (Schwarzkopf) bei Waldmünchen. Im Rother Wanderführer Oberpfälzer Wald wird die Tour als "Grenzüberschreitende Wanderung zu Relikten des Kalten Krieges" bezeichnet. Startort war die kleine Ortschaft Waffenschleife (592 m) oberhalb von Waldmünchen. Stets bergan folgt man den sog. Cerchov-Steig, einen schmalen steinigen Pfad. Ideales Trailgelände, wobei ich heute mit dem Salomon Fellcross gelaufen bin. Über den Grenzübergang Lehmgrubenweg kommt man ins Tschechische.
 
Grenzübergang Lehmgrubenweg
 
 
Eine verfallene Jägerhütte, das sog. Brunnhäusl, macht einem deutlich, dass sich die Natur eines Tages alles wieder zurückholt.
 
Ruine Brunnhäusl (900 m)
 
Über die wenig spektakuläre Felsgruppe Skalka (1005 m), kommt man dann auf eine ehemalige Militärstraße aus den Zeiten des Kalten Krieges. Mit welch großem Aufwand wurde damals die Grenze gesichert und erschlossen!
ehem. mit Betonplatten befestigte Militärstraße
 
Kurze Zeit später hab ich dann den Gipfel des Cerchov (1042 m) erreicht. Der eigentliche Aussichtsturm steht inmitten von ehemaligen Militäranlagen. Teile der Gebäude werden für ein Museum und für ein Bistro genutzt, andere verfallen nach und nach. Es waren doch viele Tschechen auf dem Gipfel, die meisten mit dem Rad, auch einige deutsche Urlauber. Auf dem Aussichtsturm hatte ich eine schöne Fernsicht ins Böhmische, ins Ostbayerische und auf den Bayerisch-Böhmischen Grenzkamm von Reichenstein bis Arber.
 
Zutrittskarte für den Aussichtsturm
Aussichtsturm auf dem Cerchov
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zurück ging es zunächst bis zum Grenzübergang auf derselben Strecke, anschließend machte ich noch einen Bogen nach rechts über die Teufelsbrücke samt Wasserrad und über eine ehem. Kohlenmeilerstätte, auf der heute noch Schauvorführungen veranstaltet werden. Insgesamt legte ich auf der Runde 13,5 km und 480 Höhenmeter zurück, abends folgte dann noch eine kurze Runde mit dem Mountainbike.
 
Runde auf den Cerchov im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet
 
Geschichte zum Aussichtsturm - Tourismusbewegung - 2. Weltkrieg - Kalter Krieg - Heute
Bereits 1893 wurde der touristische Verein Domazlice gegründet. Bereits ein Jahr später wurde ein erster, 17 m hoher Aussichtsturm aus Holz errichtet, zudem wurde 1897 eine Hütte eröffnet, in der man übernachten konnte. In den Folgejahren erschloss man den Berg mit zahlreichen Wanderwegen. 1905 wurde ein neues Turm erbaut. Nach dem ersten Weltkrieg wurde in den 20er Jahren eine neue, größere Hütte mit 30 Übernachtungsbetten gebaut. 1938 wurden nach dem Münchener Abkommen grenznahe böhmische Gebiete aus dem Chodenland ans Deutsche Reich angegliedert, so auch der Cerchov. Nach dem Krieg fing der Tourismusverein Domazlice mit Sanierungsarbeiten an, da der Turm durch Artilleriebeschuss beschädigt wurde, und die Hütten in desolatem Zustand zurückgelassen wurden.1948 wurde sogar eine Langlaufloipe hergestellt. Ab 1949 jedoch wurde die Anlage auf dem Cerchov geschlossen und an das Militär übergeben, der Tourismusverein aufgelöst und ein militärisches Ausbildungszentrum einegrichtet. Im Kalten Krieg spielte der Cerchov aufgrund seiner Lage eine bedeutende Rolle als Abhör- und Aufklärungszentrum gegen die US-Army und Bundeswehr. Außerdem hatte man direkte Sicht auf das Abhörzentrum des amerikanischen, französischen und deutschen Geheimdienstes auf dem Eckstein/Hohen Bogen.
 
Abhörstation der Westmächte auf dem Hohen Bogen
(c) Mittelbayerische Zeitung
 
1982 bis 1988 wurde ein zweiter Turm auf den Cerchov gebaut.
 
Der zweite Turm auf dem Cerchov
Das Areal war doppelt eingezäunt, teils mit Minenfelder versehen. In Kasernen waren Grenztruppen und Hundestaffeln stationiert.

Foto von einer Infotafel auf dem Cerchov
Wenn man wie ich heute auf dem Aussichtsturm steht und auf die ehemaligen militärisch genutzten Anlagen schaut, kann man nur dankbar und froh sein, dass diese Zeit des Kalten Krieges vorbei ist und heute Tschechen und Deutsche das Areal wieder zur Freizeitgestaltung nutzen!
Nach dem Ende des Kalten Kriegs war die militärische Anlage auf dem Cerchov noch jahrelang Sperrgebiet. Erst 1999 konnte mit umfangreichen Sanierungsarbeiten am Aussichtsturm und dem Umfeld begonnen werden, die bis heute andauern. Das Interesse am Cerchov ist groß, so dass 2012 bereits der einhunderttausendste Besucher begrüßt werden konnte. Und ich bin froh, dass ich es 2013 auch endlich mal geschafft habe, diesen geschichtsträchtigen Ort (im Laufschritt) zu besuchen.
Ehem. Kasernen und der Aussichtsturm















 
 
 

Freitag, 16. August 2013

Schönbuchen - Eck auf dem Goldsteig

...und wieder zurück.
Auf der Homepage des Goldsteigs (www.goldsteig-wandern.de), einem  660 km langen Fernwanderweg, der durch den Bayerischen Wald und Oberpfälzer Wald führt, wird die Etappe "N12" so beschrieben:
"Dem Wanderer steht eine beeindruckende, abwechslungsreiche Höhenwanderung bevor... Von Schönbuchen aus, über Reitenberg Richtung Kaitersberg, führt der Weg zur Räuber Heigl Höhle, vorbei am Mittagstein - ein Denkmal erinnert hier an den letzten Weltkrieg - weiter zur Kötztinger Hütte . Bei einer gemütlichen Pause genießen wir einen einzigartigen Rundumblick in das Zellertal im Süden und in den Lamer Winkel. Dann führt der Steig weiter, durch das fast alpine Gelände des Steinbühler Gesenkes  mit teilweise über 50 m hohen Felsvorsprüngen zu den legendären Rauchröhren. Durch eine typische Waldlandschaft mit einzelnen Felsgruppen und leicht verwurzelten Pfaden gelangt der Wanderer zum malerisch gelegenen Waldschmidtdenkmal am Großen Riedelstein. Der Platz lädt noch einmal zu einem Ausblick ein, bevor es bergab zum Gasthaus Eck geht."
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer dass die Etappe auch für Trailrunner und Bergläufer bestens geeignet ist, dass ich keine gemütliche Pause in der Kötztinger Hütte machte und die Strecke auch wieder zurückgelaufen bin. Letztlich waren es 19,9 km mit 1100 Höhenmeter, wobei man fast ausschließlich auf tollsten Trails über Stock und Stein lief. Die Strecke erforderte hohe Konzentration, auch wegen der Hitze und Sonneneinstrahlung. Bei meinem Trainingslauf konnte ich außerdem einen Teil der Wettkampfstrecke für die Berglauf-Oberpfalzmeisterschaft auf den Kaitersberg ablaufen.
 
Oberpfalzmeisterschaft Berglauf lässt grüßen!
Schwalbenschwanzschmetterling auf dem Gipfel des Kaitersbergs


 
Kaitersberg-Gipfel


Steinbühler Gesenke

Gipfelkreuz auf den Rauchröhren



Trail


Rauchröhren...beeindruckend
Waldschmidt-Denkmal (Volksdichter) auf dem Großen Riedelsberg
Laufstrecke, links der Große Arber


Die Kötztinger Hütte
Weltkriegsdenkmal auf dem Mittagstein






Transvulcania....

....in der Oberpfalz :-). Den Besuch der Gartenschau in Tirschenreuth verband ich mit einem Lauf auf den Rauhen Kulm. Transvulcania gibt es nicht nur auf La Palma sondern auch in meiner Heimat. In der Oberpfalz gibt es über hundert Vulkane, darunter den Rauhen Kulm und den Basaltkegel von Parkstein. Bei den Explosionen vor Mio. von Jahren erstarrte das Magma zu einem Basaltschlot, der erst durch die Verwitterung der umliegenden Gesteinsschichten hervortrat. Die freigelegten Basaltsäulen zerbrachen und hinterließen die Basaltblockhalden, die ich bei meinem Trailrun durchquert habe. Meine Runde startete ich von Weha, hoch zum Aussichtsturm auf den Rauhen Kulm, anschließend konnte ich die Basaltfelder auf dem sog. Ringweg erleben. Von Neustadt am Kulm ging es anschließend auf den Kleinen Kulm, ebenfalls ein Vulkan. Zurück lief ich über Vogelherd, wo ein aufgelassener Basaltsteinbruch im Wald versteckt ist. Die Runde hatte 10,4 km und 350 Höhenmeter.
 
Aufstieg zum Gipfel mit Aussichtsturm



Blick vom Kleinen Kulm auf den Rauhen Kulm (681 m)
 

Sonntag, 4. August 2013

Sieg beim Tegelberglauf 2013 - jetzt Pause

04.08.2013 - Gestern am späteren Vormittag ging es für mich zu meiner letzten Wettkampfstation vor der Sommerpause - nach Schwangau bei Füssen. Zum Glück hatte ich wenig Verkehr, eine Fahrzeit von 3 Stunden warens dann trotzdem. Vor dem Zimmerbezug bin ich noch ein Stück der Strecke (2-3 km) abgewandert, wobei ich die Strecke eh schon fast auswendig kenne. Nach einem sehr guten Cafe-Besuch mit zwei Stück Käsekuchen machte ich ein Nachmittagsnickerchen, nachdem unter der Woche aufgrund von viel Arbeit der Schlaf eher zu kurz kam. Gegen Abend folgte ein sieben Kilometer langes Einlaufen, bei dem ich auch den deutschen Berglauf-Bundestrainer Wolfgang Münzel und Uli Steidl traf. Beim Abendessen zog dann ein Unwetter über Füssen hinweg, sodass danach zumindest die Schwüle weg war.
Ab 8.30 Uhr war ich heute Morgen im Startbereich anwesend, viele Bekannte hab ich getroffen, allen voran Gela und Marcel, mit denen ich später auch noch eine kleine Gipfeltour machte, Annett und Manfred und Melanie, die vor einem Monat Berglaufeuropameisterin bei den Juniorinnen wurde.
Das Einlaufen lief nicht so rund, vielleicht war auch die Startnummer 1 zu schwer :-D. Punkt 10 Uhr erfolgte dann der Start und der erste Kilometer wurde wie gewohnt recht flott zurückgelegt - dazu muss man erwähnen, dass der erste Kilometer eher negative Höhenmeter aufweist. Vorne bildete sich eine vierköpfige - glaub ich - Spitzengruppe, mit Läufern die ich auch dort erwartete: Uli Steidl (Seattle), Thomas Göpfert (FC Unterkirnach) und Philipp Marschall (Langläufer), den ich bereits vom Nebelhornberglauf kannte. Mit letzterem bin ich dann auch bis KM 4 zusammengelaufen. Als die Bergstraße steiler wurde konnte ich eine ca. 15 m große Lücke reißen, die ich dann fortan vergrößern konnte. Wobei meine Renneinteilung heute eher suboptimal war und ich in den anspruchsvollen Streckenabschnitt schon ziemlich kaputt reinlief. Früher hätte ich das Rennen vielleicht noch vergeigt, aber inzwischen ist das Selbstbewusstsein so groß, so dass ich mich trotzdem irgendwie hochpushe. Gerade im steilsten Streckenstück strahlte auch die Sonne am stärksten runter. Im (gefürchteten) Treppenstück war es ein Kampf, die zahlreichen Zuschauer, darunter Kurt König und seine Frau, feuerten aber kräftig an und motivierten mich noch einmal. Ins Ziel konnte ich noch einmal beschleunigen, so dass ich genauso wie 2010 und 2011 erneut eine 41er Zeit hochlaufen konnte.   
Die letzte Schwierigkeit war gemeistert.
Die letzten 300 m zum Ziel stellten
kein Problem mehr da...
 
im steilen Abschnitt mit zahllosen Stufen,
im Tal der Forggensee
 
Nach meinem Zieleinlauf und einer kurzen Erfrischung begab ich mich zuück auf die Strecke, um die folgenden Läufer und Läuferinnen anzufeuern. Viele Zuschauer haben mir gratuliert, auch Läufer, die an mir vorbei Richtung Ziel liefen, erkundigten sich nach meinem Ergebnis. Der Berglauf ist eine große Familie!
 
Im Anschluss an den Lauf unternahm ich mit Gela und Marcel noch eine kleine Gipfelbesteigung. Eine tolle Aussicht, aber auch unzählige fliegende Ameisen werden uns in Erinnerung bleiben.
Die heutigen Vertreter des Salomon Teams
Manne und ich
Berglauf begeistert
 
Gipfelbesteigung mit Marcel und Gela auf dem Branderschrofen


Die 5 Zeitschnellsten

Die Gesamtsieger

Fotos von Kurt König, Marcel und Gela und Angela Haldimann.


Die beste Leistung des Tages zeigte jedoch die Schweizer Nationalläuferin Angela Haldimann, die einen souveränen neuen Streckenrekord aufstellte! Bei der Hitze aller Ehren wert!
 
Nach der Siegerehrung stieg ich zusammen mit Uli Steidl und Melanie Albrecht zu Fuß ab - und wie schon 2010 wurde ich auch diesmal wieder von einem Gewitter überrascht und tropfnass! 2014 fahr ich mit der Bahn runter! Die Rückfahrt in die Oberpfalz verlief zügig, abends kurbelte ich noch ein wenig mit meinem Ghost-Bike durch die Gegend um die Füße noch ein wenig zu lockern.
 
Ergebnisse

MÄNNER
1. Schönberger Korbinian 41:56min
2. Marschall Philipp 43:21min
3. Göpfert Thomas 44:18min
4. Hirschberg Alexander 44:34min
5. Dapp Max 45:00min
6. Steidl Uli 46:14min


FRAUEN
1. Haldimann Angela 47:58min (Streckenrekord)
2. Kruhme Nicole 51:33min
3. Prasad Elke 52:53min
4. Albrecht Melanie 53:32min

Nach dem Verletzungs- und Krankheitspech, der versemmelten EM-Quali und der verpassten EM kann ich trotzdem auf eine tolle Berglaufsaison zurückblicken, auf meine bisher beste! Gesamtsiege bei Tölzer Blomberglauf, Osterfelder Berglauf, Nebelhorn Berglauf und Tegelberglauf und Gesamtzweiter beim sehr gut besetzten Karwendelberglauf - sowas klappt auch nicht jedes Jahr. Schon ein wenig stolz, zufrieden und auch dankbar, dass ich diese Erfolge ohne weitere gesundheitliche Probleme erreichen konnte, verabschiede ich mich nun in eine mehrwöchige Wettkampfpause, denn eines ist klar - der September wird heiß! 

Freitag, 2. August 2013

Am Fuße von Schloss Neuschwanstein....

Am kommenden Sonntag findet der Tegelberglauf in Schwangau/Füssen statt. An den Tegelberglauf hab ich 2010 und 2011 beste Erinnerungen, konnte ich doch den 8km langen Berglauf mit seinen 920 hm zweimal für mich entscheiden, einmal die WM-Quali perfekt machen und das andere Mal zwei bayerische Meistertitel mit nach Hause nehmen (Einzel & Mannschaft).
Bereits morgen Vormittag geht es nach Füssen, ohne Zeitdruck.
Mal schauen, was die vergangenen anspruchsvollen Berglaufwettkämpfe, die Bergtouren der vergangenen Woche in der Alpenwelt Karwendel, die Hitze, die vorhergesagte Schwüle und eine arbeitsreiche Woche noch so an Leistung zulassen. Danach verabschiede ich mich in eine mehrwöchige Wettkampfpause. Nach einer Regenerationspause steige ich in den nochmaligen Formaufbau für den heißen September ein. Hochgrat, Dreizinnen, Oberpfalzmeisterschaft Berglauf und dann v. a. Deutsche Berglaufmeisterschaft am Hochfelln bedürfen einer klugen Vorbereitung.
Aber jetzt geht's erstmal auf den Tegelberg.
 
WM-Quali 2010 mit René Stöckert
(c) T. Guthmann